Mit Hypnose geboren

„Es wäre großartig in unserer Gesellschaft, wenn Frauen, die positive Geburtserlebnisse hatten, öfter anderen Frauen, die sich Gedanken darüber machen, wie ihre Geburt sein wird, davon erzählen würden. Aber ich glaube, einer der Gründe, warum Frauen davon abgehalten werden, positive, stärkende Geburtsgeschichten zu erzählen, ist, daß sie nicht möchten, daß sich Frauen, die eine Sectio-Geburt hatten, schlecht fühlen.
Wir halten uns alle – jene von uns, die herausfordernde, stärkende, magische und lohnende Geburten hatten – zurück, Frauen, die eine Sectio-Geburt hatten oder eine PDA von dem Moment an, als der Muttermund zwei Zentimeter geöffnet war, von unseren Geburten zu erzählen.
Denn wir möchten nicht, daß sie sich unzulänglich fühlen oder angesichts unserer Kraft weniger kompetent. Das empfinden wir nicht als höflich und nicht als okay. Deswegen hören wir auf, unsere Geburtsgeschichten zu erzählen.
Ich glaube jedoch, daß wir wieder damit anfangen sollten.“

Robbie Davis-Floyd PhD, Medical Anthropologist1

Damit mehr Frauen den Glauben an das, was auch für sie realistisch möglich ist, wiederfinden können, damit sie entdecken können, was sie wollen dürfen und wie sie dahin kommen können, lasse ich auf dieser Seite Frauen, die Hypnose zur Geburt genutzt haben, zu Wort kommen.

Wenn auch Sie auf dieser Seite von Ihrer Hypnose-Geburt erzählen möchten,
dürfen Sie gerne folgendes Formular nutzen:

Und an dieser Stelle möchte ich schon einmal allen danken, die bereit waren, ihre positiven und stärkenden Geburtserlebnisse mit anderen Frauen – und auch Männern :-) – zu teilen.

1Zitat aus dem sehr zu empfehlenden Geburtsfilm `Orgasmic birth´,
zu beziehen über Interessante Adressen & Links:
www.doula-koeln-porz.de

 

Geburtserlebnisse


Diese Seite ist gerade ganz neu im Aufbau. Und damit Sie möglichst bald viele Berichte lesen können,
• schreibe ich nicht nur alle Frauen an, die sich seit 2001 bei mir auf die Geburt vorbereitet haben,
• sondern werde auch alle KursleiterInnen des Netzwerkes Geburtsvorbereitende Hypnose mit der Mehrklang-Methode® ansprechen, ebenso alle von ihnen betreuten Frauen zu bitten, hier von ihrer Geburt zu erzählen.
Also, auch wenn die Erfahrung lehrt, daß so etwas immer ein klein wenig länger dauert, und dann auch noch als man sich denkt, einfach zwischendurch reinschauen, diese Seite wächst!

Fachleute berichten, wie sie Hypnose-Geburten erlebt haben


FL_Dr_ThWinter.jpgDr. Th. Winter,

Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe
am St. Katharinen-Hospital Frechen
 
Bei der ersten Hypnose-Geburt, die ich erlebt habe, wurde mir erst hinterher bewußt, daß die Gebärende zur Hypnose-Vorbereitung gewesen ist. Im ersten Moment habe ich mich gewundert, was mit ihr sei, da sie auf den ersten Blick wie auf Droge wirkte. Tatsächlich war sie nur sehr auf sich konzentriert und im Endorphin-Rausch. Das ist etwas, was wir heute viel zu selten erleben. Doch genau das sollten wir fördern, denn es war eine schnelle und natürliche Geburt, bei der die Gebärende sehr gut mit den Wehen klargekommen ist.

 

 

 
 

FL_Doula_WierzbaBloedorn.jpgDoula K. Wierzba-Bloedorn, Köln
 
Was mir bei allen Frauen, die mit Hypnose vorbereitet waren, aufgefallen ist, ist die Konzentration, das In-sich-versunken-sein und gute Gebären mit regelmäßigen aber aushaltbaren Wehen. Die Frauen sind immer sehr zentriert! Toll!!!

 

 

 

 

 

 

FL_Dr_MZettl.jpgDr. M. Zettl
Gynäkologin und Geburtshelferin
von der Geburt ihres eigenen Kindes, Clara, 2011

Während meiner Fortbildung Hypnose in Geburtsvorbereitung und Geburtshilfe, an dem viele aus unserer geburtshilflichen Abteilung, Hebammen, Ärztinnen und unser Chefarzt, teilgenommen haben, war ich selber mit meinem ersten Kind schwanger. Diese Gelegenheit habe ich gleich genutzt, mich mit dem Hypnosetraining auf meine kommende Geburt vorzubereiten.
Und während ich eigentlich dachte, noch einige Zeit schwanger zu sein, wurde ich dann aber mit der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche von den Ereignissen überrumpelt.
Subjektiv ging es mir gut, aber bei einer Routine-Kontrolle bei meiner Hebamme hatte ich deutlich Eiweiß im Urin und stark erhöhten Blutdruck. Nach einer weiteren Kontrolle am nächsten Tag war klar, daß ich stationär aufgenommen und eingeleitet werden mußte. Das hat mir einen ziemlichen Schrecken versetzt. Denn ich als Ärztin weiß genau, daß jede medizinische Intervention, selbst wenn sie wichtig und richtig ist, bedeuten kann, daß der normale Geburtsverlauf gestört wird und noch mehr an medizinischer Hilfe nötig macht. Und ich habe mir sehr gewünscht, natürlich zu gebären.
So wurde ich mit Prostaglandin eingeleitet, habe dabei meine Hypnose-CD gehört und vor mich hin geübt, bekam aber keine Wehen. Ich spürte aber deutlich, daß da jetzt was passieren mußte Und tatsächlich hatte sich bereits eine Gestose entwickelt!
In meiner Not habe ich in der Mittagszeit Beate angerufen. Während ich im Sonnenschein auf der Terrasse der Krankenhauscafeteria saß, haben wir am Telefon gezielt lösungsorientiert mit meinen inneren Bildern, die ich im Seminar für mich entwickelt hatte, gearbeitet. Schließlich kam ganz klar die Botschaft aus dem Inneren: Locker bleiben, die Geburt wird zügig beginnen!
Einige mögen sagen, das kann auch Zufall gewesen sein, aber keine halbe Stunde nach dem Anruf ist meine Fruchtblase gesprungen und innerhalb der nächsten 4 Stunden habe ich Wehen bekommen! Ab ca. 18 Uhr war ich im Kreißsaal. Um 22 Uhr war der Muttermund 8 cm, und um 0.01 Uhr war Clara da!!
Während der Wehen habe ich die Hypnose-CD gehört. Die Eröffnungswehen habe ich als Naturgewalt, aber nicht als Schmerz erlebt. Die Übergangsphase zwischen 8 cm und vollständig war heftig, aber schon nach zwei Wehen hatte ich wieder die Kontrolle. Subjektiv kamen mir die einzelnen Wehen sehr kurz vor, aber laut meiner Hebamme (keine Hypnose-Erfahrung) war das nicht so. Und effektiv müssen sie ja gewesen sein, sonst hätte ich nicht so schnell geboren.
Ich bin überglücklich, daß für Clara und mich alles gut gegangen ist und wir eine solche Geburt hatten!

 

Frauen berichten von ihren eigenen Geburten

2012

2012_Johannes_L.jpgJohannes

Johannes ist mein zweites Kind und der kleine Bruder von Mathilda. Seine Geburt hat sechs Stunden gedauert. Mit den Wehen bin ich sehr gut klar gekommen, auch wenn sie mit der Zeit echt anstrengend wurden. Eine halbe Stunde vor seiner Geburt habe ich dann gemerkt, daß sich etwas veränderte und ich doch vielleicht bald Hilfe brauche. Und wir haben meine Hebamme gerufen.

Und diese letzte halbe Stunde, die war so an der Grenze. Ich war mir nicht ganz sicher: Ist es jetzt noch Anstrengung oder wird es doch jetzt schmerzhaft? Es war nicht so, daß ich sagen konnte: Die Schmerzen, die überwältigen mich jetzt. Sondern es war wirklich total heftigste Anstrengung, richtig harte Arbeit.

Und dann habe ich mich immer ganz stark in meine Hypnose konzentriert und mir gesagt: Das ist nur Muskelanspannung. Das ist gleich wieder vorbei. Und ich habe mit meinen Bildern gearbeitet. Das hat alles ganz gut geklappt. Auch als ich dann Preßdrang hatte, habe ich mich ganz stark konzentriert und Johannes ganz langsam und entspannt herausgeschoben. Das war gar nicht schlimm. Es war total schön. Ich war ganz andächtig. Und dann war er da. Und wir haben uns genossen. Und ich brauchte nicht genäht zu werden.

Das war ein Erlebnis! Das war echt total cool! Das war eine so schöne Zeit. Ich habe schon hinterher ein paar Mal gedacht, bitte nochmal einmal zurückspulen. Nochmal von vorne. Ich will die Geburt noch mal erleben. Ich bin so traurig, daß es schon vorbei ist. Die Vorbereitung hat mir so geholfen. Die CD mit der Hypnose. Ich konnte alles rausfiltern, was nicht wichtig war für die Geburt. Also, einmal kurz wahrgenommen, wieder rausgefiltert. Ich war wieder bei meiner Hypnose.

Babygirl_kl.jpgPauline

Ich hatte fest vor, mich mit Hypnose auf die Geburt vorzubereiten. Und daher schon während der Schwangerschaft ein zuversichtliches Gefühl. Ich habe dem “Ereignis” hoffnungsvoll entgegengesehen, mit weniger Ängsten. Tatsächlich hatte ich eine gute Geburt, so wie ich es mir gewünscht habe. Ich brauchte keine PDA, obwohl ich mir das für mich selbst offen gelassen hatte. Ich konnte viel des Gelernten anwenden.

Unser Baby ist gesund zur Welt gekommen.
Ein bisschen stolz bin ich auch auf mich, dass wir das so gut hinbekommen haben.
Und sehr dankbar für den Hypnose-Kurs, der mir sehr geholfen hat.

 

 

 

 

 

 

2011

2011_Amelie_R.jpgAmelie

Schmerzen sind etwas, wovor ich schon immer große Angst hatte. Früher, bevor ich mir ein Kind gewünscht habe, hätte ich gedacht, gleich zu Beginn der Geburt eine PDA zu wollen oder mir einen Wunschkaiserschnitt machen zu lassen.

Aber bis ich dann schwanger war, hatte ich bereits viel von der geburtsvorbereitenden Hypnose gehört. Ich wußte über Zusammenhänge Bescheid. Ich wußte, was ich selber tun kann. Und so war ich bereits mit Beginn meiner Schwangerschaft viel mutiger. Damit meine ich, ich war nicht nur mutiger, was die Geburt betraf. Ich bin seitdem ganz allgemein total zuversichtlich. Während meiner Schwangerschaft habe ich mich sogar manchmal über mich selber gewundert, wieso denn nur meine alten Sorgen und Ängste nicht wie gewohnt kamen. Sie blieben einfach weg.

Meine Geburt fing mit Blasensprung an und ich bekam eine Einleitung. Ich weiß nicht, wie sich meine eigenen Wehen angefühlt hätten. Aber es heißt ja, daß künstliche Wehen schwerer erträglich sein sollen. Trotzdem habe ich es ohne PDA geschafft. Ich war die ganze Zeit gut bei mir und wußte, was ich wollte. Und mein Körper hat irgendwie auf Autopilot geschaltet. Das Hypnosetraining hat mir wirklich geholfen.

Seit ich Amelie aus eigener Kraft geboren habe, bin ich die Königin der Welt!

 

2011_Jakob_R.jpgJakob

Meine ersten beiden Kinder habe ich mit Kaiserschnitt bekommen. Darüber war ich sehr enttäuscht. Und deswegen wollte ich unser drittes Kind unbedingt natürlich gebären. Also habe ich mir viel Mühe gemacht, eine Klinik zu finden, in der ich auch mit Zustand nach Resectio selbstverständlich eine Spontangeburt versuchen durfte. Und ich habe mich mit Hypnose vorbereitet.

Leider brauchte ich dann doch gleich zu Anfang der Geburt einen Kaiserschnitt, weil das CTG von Jakob nicht gut war. Trotzdem hat mir die Hypnose geholfen. Nach den ersten beiden Kaiserschnitten hatte ich tagelang starke Schmerzen. Diesmal habe ich mir eine Hypnose-Betäubung auf den Bauch gelegt und konnte bereits zwölf Stunden nach der OP quasi beschwerdefrei in die Kinderklinik und mich direkt am nächsten Tag entlassen lassen, um nur bei Jakob zu sein. Auch meine Milchmenge habe ich mit Hypnose rauf und runter reguliert, wie Jakob das gebraucht hat. So habe ich den ganzen Streß ohne Brustentzündung überstanden.

 

 

2010

2010_Mathilda_L.jpgMathilda

Mathilda ist mein erstes Kind. Ich hatte ich mich mit Hypnose vorbereitet und bin froh darüber. Die gute Vorbereitung hat mir geholfen, nicht im OP zu landen.
Ihre Geburt fing mit Blasensprung an und damit, daß die Ärztin mir wegen einer Gesichtslage Angst gemacht hat. Sie sagte: Wenn das so bleibt, wird das ein Kaiserschnitt. – Doch wie sollte ich mit einem solchen Schreck und Druck und Adrenalin spontane Wehen bekommen können?

Also wurde ich mit Gel eingeleitet. In der Badewanne bin ich dann aber noch klargekommen. Und ich konnte in meine Hypnose gehen. Dann durfte ich aber nicht im Wasser bleiben, da sich dort kein CTG schreiben ließ. Diese Zeit hat mich so aus dem Rhythmus gebracht, daß ich es danach nicht mal mehr zurück ins Wasser geschafft habe. So habe ich dann eine PDA gebraucht. Und auch sonst wurde viel an meiner Geburt manipuliert. Ich durfte nicht machen, was mir gut getan hätte. Ich wurde viel gestört, ohne daß sich jemand wirklich um mich gekümmert hätte. Und Bonding haben Mathilda und ich überhaupt nicht bekommen.

Ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich begriffen hatte: Ich habe eine großartige Leistung gebracht! Die Außenbedingungen waren schwierig. Die Unterstützung war schlecht. Und trotzdem bin ich immerhin soweit bei mir geblieben, daß ich noch spontan geboren habe! (In Hinterhauptslage!) Ich habe mein Bestes gegeben!

Als Erstgebärende habe ich echt unterschätzt, wie wichtig es ist, freundlich, fürsorglich und einfühlsam betreut zu werden. Wie wichtig es ist, daß unsinnige Maßnahmen sein gelassen werden. Und ich möchte allen Frauen sagen: Sucht Euch Euren Geburtsort und die Hebammen und die Ärzte gut aus! Sucht Euch Leute aus, die weniger manipulieren und sich mehr kümmern!
Inzwischen habe ich mein zweites Kind geboren. Und es war ein total schönes Erlebnis! Siehe: 2012, Johannes! :-)))

Babyboy_kl.jpgMathis

Den Kurs zur Geburtsvorbereitenden Hypnose habe ich als sehr entspannend und angenehm empfunden. Vor allem aber war ich froh, ein “Handwerkszeug” für die Geburt mit auf den Weg bekommen zu haben. Und tatsächlich konnte ich sehr gut mit den Mitteln arbeiten, und die Geburt ging sehr schnell. Ich habe den Kurs auch schon mehreren Freundinnen weiterempfohlen, die ebenfalls begeistert waren. Ich erwarte inzwischen das zweite Kind und habe mich deshalb gerade zur Hypnose-Auffrischung angemeldet. :)

 

 

 

 

 

 

 


Und noch eine Empfehlung zum Schluß:

Wahrscheinlich ausnahmslos alle Schwangeren kennen Situationen, in denen Ihnen ungefragt etwas erzählt wird, was sie nicht hören wollen. Denn leider ist es so, daß mehr schlechte Storys kursieren, als solche guten wie oben, obwohl die gesunde Normalität bei weitem überwiegt.

Solche Situationen sind der falsche Zeitpunkt, sich in falsch verstandener Höflichkeit üben zu wollen. Sie dürfen sich – und damit auch Ihr Kind – jederzeit selber schützen, und anstatt sich selbst zurückzuhalten, vom anderen Zurückhaltung verlangen.

Sie dürfen wirklich alle, die Ihnen in der Regel nicht böswillig sondern einfach nur gedankenlos etwas Negatives von Geburten erzählen wollen, unterbrechen und von ihnen verlangen, sich zu überlegen:
Eignet sich ihre Geschichte, Schwangeren (oder auch Frauen und Mädchen, die erst in entfernterer Zukunft gebären wollen) Mut zu machen und Kraft zu geben?